2021-01-17 |
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2020 meisterte ich einen Umzug von West- nach Ostdeutschland. Trotz vieler Veränderungen habe ich mich nach einem Jahr in meiner neuen Wahlheimat langsam eingelebt. Mein Umzugsentschluss ist mittlerweile nur noch Teil meiner Erinnerung und die begleitenden Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nun fester Bestandteil meines Alltags. |
Den warmen Jahresabschnitt habe ich oft auf dem Fahrrad verbracht.
Die neue Umgebung mal mit und ohne Begleitung erkundet und nach
Fotomotiven in der umliegenden Natur gesucht. Immer wieder zog es
mich dabei in einen geschützten Landschaftsteil. Er gehört zu einem
von 298 Gebieten in Sachsen-Anhalt, ist Teil des Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerks
und liegt auf dem Saale-Radweg. Besonders schön
anzusehen waren dort im Juli abertausende Tanzmücken. Da die tanzenden Zuckmückenschwärme nur wenige Tage die Umgebung und insbesondere eine von Rehen häufig besuchte Weidefläche mit schönen alten Bäumen zierten, nahm ich bei jedem weiteren Ausflug ein Teleobjektiv mit. |
Mein Ziel war es, die nicht stechenden Mücken im Gegenlicht so aufzulösen, dass sie den weißen Tarnflecken eines Rehkitzes glichen. Nur eben auf der Silhouette eines ausgewachsenen Rehs. Auch vergleichbar mit dem Weißwedelhirsch namens Bambi aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios. Zugegeben, ein sehr ambitioniertes Ziel; denn ein konzentrierter dichter Schwarm muss sich im Laufweg und dazu noch in passender Höhe befinden. Stimmig sollte auch das Licht sein und natürlich muss noch ein Reh, welches einen nicht gleich bemerkt und sich aus dem Staub macht, auftauchen. |
Schwere Bedingungen, die in der Naturfotografie nicht steuerbar und
nur schwer zu erarbeiten sind. Doch die surreale Wunschaufnahme
gelang mir glücklicherweise innerhalb weniger Sekunden Sichtkontakt
und wurde zu meinem persönlichen Lieblingsfoto des vergangenen Jahres. |
Meine Lieblingsaufnahme aus einem Auwald im Jahr 2020. |