2023-10-28 |
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Die Ostsee hat uns erst ein paar Mal empfangen, höchstens zwei oder drei Mal, um genau zu sein. Doch vor nur zwei Wochen zog uns die Schönheit der Küste erneut in ihren Bann. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um nach längerer Zeit wieder analog zu fotografieren. Die Wahl fiel auf den Kodak Portra 160, denn dieser Film versprach, Mila beim ausgelassenen Toben mit ihren Artgenossen freudig und lebhaft einzufangen. Aktuell ist der Portra 160 in der Klasse der ISO 160/200 Farbnegativfilme, der mit der feinsten Körnigkeit. Innerhalb der Kodak Portra Serie bietet er nicht nur das feinste Korn, sondern auch die höchste Auflösung und beste Schärfe. Doch nicht jedes Bild wurde scharf, denn das manuelle Fokussieren gestaltete sich als Herausforderung. Ein gewisser Ausschuss war somit unvermeidbar. Bedenkt man den Preis einer Kleinbildpatrone, führt dies unweigerlich zur Frage nach der Sinnhaftigkeit, heute noch analog zu fotografieren. In einer Welt, in der digitale Fotografie die Norm ist und die Kosten für Film und Entwicklung gestiegen sind, mag es zunächst ungewöhnlich erscheinen, dem analogen Weg treu zu bleiben. Ein Szenario, das mich unweigerlich an Alfred Hitchcocks Film Die Vögelerinnert. Es geht um die Freude an der langsameren, bewussteren Art der Fotografie, um das Eintauchen in die Szenerie und schließlich um die kindliche Vorfreude auf die entwickelten Bilder, wenn sie endlich aus dem Labor zurückkehren. Die Kosten erziehen jedoch auch zur überlegten, konzentrierten Auslösung – sollte ich einen cremigen Look durch bewusste Überbelichtung anstreben oder darauf verzichten, weil beispielsweise die entsprechende Lichtsituation vor Ort fehlte und ein Portra 400 vielleicht besser geeignet wäre? Da beides zutraf, verzichtete ich auf den sogenannten Pastell Look. Also setzte ich gezielt auf die bewährten Belichtungseinstellungen und eine schnelle Verschlusszeit, um unsere ausgedehnten Spaziergänge entlang der Ostseeküste und Milas tierische Begegnungen in einem zeitlosen, nostalgisch angehauchten Look einzufangen, der von digitalen Aufnahmen einfach nicht reproduziert werden kann. |
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